Ausstellungen 2019

 

 

Caspar-David-Fredrich-Preisträgerin 2019

Mirjam Kroker

fieldworks

 

4. Oktober – 18. Dezember 2019

 

 

Die Künstlerin beschäftigt sich speziell mit existentiellen Situationen und sucht zuweilen die Einsamkeit und das Alleinsein. Sie fragt nach der Bedeutung der Dinge und bringt sie in einen gegenwärtigen Zusammenhang, z.B. Himmel und Wolken in Verbindung zur Cloud als digitaler Speicherplatz.

Ihre Arbeiten bewegen sich in einem großen Spannungsraum und in einem anhaltenden Prozess der Recherche. Reisen dienen als eine Art Ausgangspunkt der Arbeit. Trotz existentieller Fragestellungen ist sie in ihrer Arbeit auch spielerisch und humorvoll, manchmal mit einem Hang zum Absurden.

 

Die Jury wertete Mirjam Krokers Wettbewerbsbeitrag als sehr eigenwillige künstlerische Auseinandersetzung mit Themen der Umwelt und der Kunst. Mit ihren Arbeiten bringt sie die romantische Tradition der Landschaft in die Gegenwart und verbindet diese mit den Konflikten der heutigen Zeit.

 

 

Five Figures Of Thoughts, Installation, 2018

 

Fliegen in Eis, Video (Abb. Screenshot), 2018

 

CV

(planetary citizen)

 

Studium

2014 - 2019 Studium der Bildenden Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Dresden

20016 – 2017 Auslandssemester an der Universidad Nebrija, Madrid, ES

2004 – 2011 Studium der Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien, AT

2003 – 2004 Studium der Ethnologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen

 

Einzelausstellungen (Auswahl)

2019 „The Intelligent Ear“, Sound-Installation, Cultureland, Amsterdam, NL

2016 „Juego Puro/Pure Game“, Ausstellung des Kollektivs On/Off Collaboration, Casa del Lago, Mexico City, MX

2016 „Unsolved Equations Do also Exist“ (In Kooperation mit Juan Toro), Surface Gallery, Nottingham, GB

2012 „Die Dematerialisierung des Kunstobjekts“ (In Kooperation mit Juan Toro), Projekte für Zeitgenössische Ästhetik (PZÄ), Berlin

 

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2018 „GRAN COLECTIVO, PANTITLÁN“, Sexyland, Amsterdam, NL

2018 „Existenz“, Oktogon, Hochschule für Bildende Künste Dresden

2017 „Remembering the Future. Wenn Sachen Sachen machen“, Ausstellung in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden, der Hochschule für Bildende Künste Dresden und der Galerie Ursula Walter, Dresden

2013 „Escenarios de Mujer“, Galería Luz y Oficios, Havanna, Kuba, CU

2013 „La Tarjeta Postal y Más Allá/Postkarte und Jenseits“,Instituto Departamental de Bellas Artes, IDBA, Cali, CO

 

Stipendien

2019 Deutschlandstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

2018 Reisestipendium„STEP travel grant“,European Cultural Foundation

2013 Stipendium des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen für die experimentelle Forschungsreise „Poiesis and Current Language in Contemporary Aesthetics in Colombia“

2012 Publikationsstipendium der Österreichischen Forschungsgemeinschaft, IFG

2012 Stipendium der Volkswagenstiftung für das Seminar „Kritische Stenografie, die Kunstausstellung im 21. Jahrhundert“während der dOCUMENTA (13), Kunsthochschule Kassel

 

Preis

2019 Bundespreis für Kunststudierende

2019 Caspar-David-Friedrich-Preis der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft, Greifswald

 

Publikationen

2017 „Music as Organisatori_al Principle“, in: DOCUMNT 1, Hrsg. Matt Arnold & Anne Lippert, Berlin

2016 „Collectivity as a Figure of Thought“, in: “Printed Matter. On/Off Collectivity and Collaboration”, Hrgs. Alejandro Orozco, Self-Publishing, Mexico City, MX

2016 „Red Column Nr. 3, Volume 1 – A Fan Publication of Art, Philosophy and Aesthetics “, hrsg. von Mirjam Kroker und Juan Toro, Projekte für Zeitgenössische Ästhetik (PZÄ) in Kooperation mit dem Museum Casa del Lago, Mexico City, MX

2014 „Red Column Nr. 2, Volume 1 – A Fan Publication of Art, Philosophy and Aesthetics“, hrsg. von Mirjam Kroker und Juan Toro, Projekte für Zeitgenössische Ästhetik (PZÄ), Berlin

2013 „WELTWÄRTIGE KÜNSTLER_WEGE: Künstler im Kontext der Diskurse über zeitgenössische Kunst aus Afrika, der afrikanischen Diaspora und der Globalisierung visueller Kunst“, Reihe: „Kunst und Visuelle Kulturen Afrikas“, hrsg. von Tobias Wendl und Kerstin Pinther, Bd. 1, 2013, 192 S., LIT Verlag, Berlin, ISBN: 978-3-643-50476-0

 

Residenzen

2018 – 2019 Cultureland, Amsterdam, NL

2018 Örö Residency, Insel Örö, FI

2018 Kökar Residency, Insel Kökar, FI

 

 

Instagram-Seite der Künstlerin

 

 

Caspar-David-Friedrich-Preisträger 2013

 

Clemens Tremmel

fragmentum

 

13. Juli – 29. September 2019

 

 

 

Clemens Tremmel, der Caspar-David-Friedrich-Preisträger des Jahres 2013, wurde 1988 in Eisenhüttenstadt geboren und lebt und arbeitet heute in Leipzig. Sechs Jahre nach seiner ersten Ausstellung im CDF-Zentrum - und einige Reisen später - präsentiert der Künstler neue Arbeiten unter dem Titel in Greifswald. Die Ausstellung zeigt Malereien mit Darstellungen unterschiedlicher Landschaften – von Mexiko über Island bis Nepal und Indonesien. Das künstlerische Vorgehen orientiert sich dabei an den jeweiligen Besonderheiten der Region. Clemens Tremmel bricht mit Sehgewohnheiten. „Bewusst machen, was wirklich fehlt durch die Zerstörung des Ideals als Antwort auf die Leere und Rationalität in unserer heutigen Zeit“, ist das Ziel seiner Malerei.

 

Kuration: Caroline Barth

 

 

 

Sjónarnípa, Öl auf Aluminium © Clemens Tremmel 2019

 

 

Vita/Ausbildung:

 

1988 geboren in Eisenhüttenstadt

2008 – 2016 Studium an der „Hochschule für Bildende Künste Dresden", Meisterschüler von Ralf Kerbach

2013 – 2019 Studienreisen in Europe, Asien, Zentralamerika

lebt und arbeitet in Leipzig

 

Ausstellungen

Einzelausstellungen (Auswahl)

2019
Fragmentum | Caspar-David-Friedrich-Zentrum | Greifswald
LAND | REITER | Berlin

2018
roh | REITER Leipzig Plus | Leipzig

2017
Archipel | REITER | Leipzig

2016
ekstasis | Museum Gunzenhauser | Chemnitz

2015
Still Stand | maerzgalerie | Berlin
Präpositionen | Städtische Galerie | Dresden (with Katharina Kretzschmar)
Nichts | Galerie Brüderstraße | Görlitz
DEUS EX MACHINA | Widmer & Theodoridis contemporary | Eschlikon (CH)
Elementar | maerzgalerie | Leipzig (with Kai Klahre)

2014
UR | Morgen Contemporary | Berlin

2013
IRREVERSIBLE | maerzgalerie | Leipzig
Caspar-David-Friedrich-Preis 2013 / Clemens Tremmel | C.D.Friedrich Zentrum | Greifswald
Between Loss and Refusal | Morgen Contemporary | Berlin
Clemens Tremmel | BAT CampusGalerie | Bayreuth

 

Gruppenausstellungen (Auswahl):

 

2019
Room 105 | widmertheodoridis | Eschlikon (CH)
Neuzugänge zeitgenössischer Kunst im Kunstfonds

2018
| SKD Museum | Berlin

2018
salondergegenwart | Leopoldshof | Hamburg
WIN/WIN | Halle 14 | Leipzig

2016
In The Making | REITER | Berlin
paint euphoria | maerzgalerie | Leipzig

2015
“Immer aber wird die Landschaft das belebte Geschöpf bestimmen..." | CITY GALLERY | Wolfsburg
Die Elemente | Gemeindezentrum | Chora/Samothraki (GR)
Im Innern der Stadt | Museum Weserburg | Bremen
Abzocken ohne Anzuecken | Oktogon | Dresden
Groupshow | BAT CampusGalerie | Bayreuth
ten of cups | maerzgalerie | Leipzig
Bilderladen | Galerie Holger John | Dresden

2014
Dresdner Wald | Galerie Emila Filly | Usti nad Labem (CZ)
masters revisited | maerzgalerie | Leipzig
Aus Gutem Grund | Widmer & Theodoridis contemporary | Eschlikon (CH)
Lottery | Galerie M2A | Dresden
geradezu momentan | Oktogon | Dresden
Very,Very, wär ich eine Taube | Scotty Enterprises | Berlin

2013
Schools of Art | The Holden Gallery | Manchester (UK)
SHAPE THE SCAPE | Widmer & Theodoridis contemporary | Zürich (CH)
VIELZUVIEL | Galerie Baum auf dem Hügel | Berlin
Friendly Takeover | Kunsthaus Dresden | Dresden 

 

 

 

 

Ruth Campau

FIELDING

 

27. April – 7. juli 2019

 

Eröffnung: Samstag, 27. April,
18.00 Uhr im Caspar-David-Friedrich-Zentrum 

 

 

Die dänische Künstlerin Ruth Campau wurde 1955 auf der Insel Mors geboren. Heute lebt und arbeitet sie in Kopenhagen und betreibt malerische Feldforschung. Durch ortsbezogene Kombination und Arrangements ihrer Malerei entstehen im Caspar-David-Friedrich-Zentrum in Greifswald Rauminstallationen, in die man eintauchen kann. Farbe, Oberfläche und Licht verschmelzen zu vibrierenden Kompositionen.

Die Frau, die mit dem Besen malt.

Sie glänzen, sie spiegeln, sie ver- und bedecken und schaffen zugleich neue immersive Räumlichkeit. Mal intensiv in ihrer Farbigkeit, mal sanft und zurückgenommen in den Tönen -  Ruth Campaus Arbeiten werfen Fragen auf: Was ist es, das wir hier gerade sehen? Wieso liegt es auf dem Boden? Und was hat das Ganze mit Caspar David Friedrich zu tun?

Ruth Campau, die im Studienort von Caspar David Friedrich, in Kopenhagen, lebt und ar­beitet, betreibt Feldforschung auf dem Gebiet der Malerei. In ihren meist großformatigen Werken experimentiert und forscht sie – beispielsweise mit verschiedenen Malgründen und deren Eigenschaften im Zusammenspiel mit dem Umgebungslicht. Wird das Licht absorbiert? Wird es reflektiert? Oder durchdringt es gar die Farbe? Ebenso lotet sie die Möglichkeiten des Farbauftrags aus. So trägt sie etwa einen einzelnen Farbeton in langen, parallelen Strichen auf einen Malgrund auf. Was im ersten Moment fast maschinell gefertigt wirkt, ist in Wirk­lichkeit das Ergebnis einer nahezu genialen Maltechnik: Ruth Campau malt mit einem Besen! Dieser erlaubt es ihr, große Flächen gleichmäßig mit Farbe zu füllen und sorgt für die sig­nifikante Struktur ihrer Arbeiten. Gleichzeitig schreibt er der teilweise dieser Welt entrückt wirkenden Kunst die Grenzen des menschlichen Körpers ein. Der einzelne Pinsel- oder besser gesagt Besenstrich – endet dort, wo Ruth Campau nicht mehr hinreicht.  Im Anschluss an diesen außergewöhnlichen Malprozess zerlegt die Künstlerin ihre Malerei in einzelne Pan­ele. Diese setzt sie teilweise vor Ort neu zusammen, wodurch sie Werke entstehen lässt, die den Genius loci der jeweiligen Umgebung aufgreifen und miteinbeziehen. So hängen ihre Werke nicht immer brav gerahmt an der Wand, sondern liegen mitunter auf dem Boden, kriechen eine Wand empor oder hängen von der Decke herab. Manche davon sind real bege­hbar, andere laden zum kontemplativen Versenken ein. Hinter der nur scheinbaren Einfach­heit verbirgt sich eine komplexe Vielschichtigkeit – ebenso, wie sich hinter den komponierten Landschaftsgemälden Caspar David Friedrichs immer auch mehr verbirgt, als das scheinbar naturgetreue Abbild der Landschaft ansich. 

Überzeugen Sie sich selbst!

 

 

Kuration: Caroline Barth

 

 

Mit bestem Dank an Galerie Knut Hartwich in Sellin auf Rügen, und an die Künstlerin Ruth Campau.

 

 

WHITE © Ruth Campau  2019

 

 

Vita/Ausbildung:

 

1955    geboren auf der Insel Mors, Dänemark

2000 – 2005   
Studium der Kunstgeschichte an der Offenen Universität Kopenhagen

seit 2002   
Mitglied der Dänischen Künstler Gesellschaft

seit 2006   
Mitglied des Grønningen Künstlerkollektiv-Verbands

2006 – 2009   
Künstlerische Beraterin und Mitglied des Empfehlungs-Komittées der UBST/ der Dänischen Universitäts- und Besitz-Agentur

2005 – 2011   
Mitglied des Dänischen Akademiekonzils und der Jury der Dänischen Künstlergesellschaft (Vorsitzende von 2008 – 2011)

seit 2011   
Mitglied der Dänisch Königlichen Akademie der Schönen Künste

seit 2013   
Mitglied des Akademiekonzils

lebt und arbeitet in Kopenhagen

 

Ausstellungen

Einzelausstellungen (Auswahl)

2015    Interstellar, Gether Contemporary, Kopenhagen, DK

2015    Between The Past and The Coming, Overgaden, Institut für Zeitgenössische Kunst, Kopenhagen, DK

2014    Vertical, Marianne Friis Gallery, Kopenhagen, DK

2011    Pearl, PS Projectspace, Amsterdam, NL

2011    Velvet Mirror and Diamonds, Asbeak AAC Showroom, Kopenhagen, DK

2010    Mit Museum, KUNSTEN Museum of Modern Art, Aalborg, DK

2007    Neighboorhood & Grass, Brænderigården, Viborg, DK

2006    Curtain, Ostseebad Sellin auf Rügen, D

2005    Galerie Hartwich Rügen, D

2004    SPACE BAR, Paintbox extensions, Kopenhagen, DK

2001    Yellow, Red, Cigar, Overgaden, Kopenhagen, DK

2000    Spiritual Kitchen, PAINTBOX, Kopenhagen, DK

1996    Humid Zone, Overgaden, Kopenhagen, DK

 

Gruppenausstellungen (Auswahl):

2015    Quartet, Esbjerg Kunstmuseum, Esbjerg, DK

2015    Eccentric Abstraction, FeldbuschWiesner Galerie, Berlin, D

2014    Edition Norm Issue N°3/2014, Berlin, D

2013    Baltic Sea Record 2013, Stadtgalerie Kiel, D

2013    Sculpture by the Sea, Aarhus, DK

2013    Arkitektonisk Stuegang, Designmuseum Danmark, Kopenhagen, DK

2012    Co Lab, The Barker Hanger, Los Angeles, USA

2012    Shaped by Time, Nationalmuseum, Kopenhagen, DK

2008    ROUNDABOUT, Contemporary Exhibition Space, Berlin, D

2008    Grønningen, Kunstmuseum Bornholm, DK

2007    Young Blood, PS Projectspace, Amsterdam, NL

2005    SPLASH, BOX 2.0, Kopenhagen, DK 

2004    Farbfilm 2004 – Abstraktion III, Kunstverein Schloss Plön & Schloss Plüschow, Niedenstein, D

2003    Vierzig mal, Kunstverein Rügen, Putbus, D

2003    Norther Malerei, Galerie Hartwich, Sellin auf Rügen, D

2001    Efterårsudstillingen, Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen, DK

2001    Norther Malerei, Galerie Hartwich, Sellin auf Rügen, D

1999    PAINTBOX, Kopenhagen, DK

 

Ortsspezifische Arbeiten im öffentlichen Raum (Auswahl):

2016- Handwoven stories from the colorfields make the blanket warm. Hvidovre-Kranken­haus, Kopenhagen, DK

2014    Concrete Poetry. Ortsspezifische Dekoration des Atriums des VUC, Vejle Campus, DK. Architekten: Cubo

2014    Nul Ét. Dekoration für UNI:C, Nationale Agentur für IT und Lernen, Dänisches Bil­dungsministerium, Kopenhagen, DK

2012    Every Colour You Are, (vol. II). Farbschema für das Foyer im Civilstyrelsen, Kopen­hagen, DK

2011    Puzzle. Ortsspezifische Dekoration der Rezeption von LETT, Kopenhagen, DK

2007 – 08    Contemplation. Ortsspezifische Dekoration der Kirche des Nationalkranken­hauses, Kopenhagen, DK, Architekt: Mathilde Petri, Gebäudebesitzer: Nationalkrankenhaus, Spende der Neuen Carlsberg Stiftung        

 

Stipendien, Preise und Auszeichnungen (Auswahl):

2015    Ole Haslunds Kunstnerfond, Ehrenstipendium

2015    Aufenthalt an der Accademia di Danimarca, Rom, IT

2015    15. Juni Fonden

2013    Aufenthalt am ISCP International Studio and Curatorial Program, New York, USA

2013    Grosserer L.F. Foghts Fond

2012    Aufenthalt in Can Lis, Mallorca

2012    Mogens Zielers Fond, Ehrenstipendium

2008    Die Dänische Kunststiftung, 3-Jahres-Stipendium

 

 

 

 

Walter Herzog

Grafik und Zeichnung

 

26. Januar – 22. April 2019

 

Eröffnung: 26. Januar,
im Caspar-David-Friedrich-Zentrum um 14.00 Uhr

 

 

Walter Herzog wuchs nach der Zerstörung Dresdens in einem Vorort der Stadt auf. Die ländliche Umgebung scheint ihn langfristig geprägt zu haben, denn insbesondere die Natur spielt eine zentrale Rolle in seinem Werk. Seine Nähe zu den Romantikern des 19. Jahrhunderts ist überdeutlich und es gibt eine Reihe von Radierungen, die sich direkt auf Bilder von Caspar David Friedrich beziehen, sowohl in seiner Motivwahl, als auch thematisch.

Bei Herzog wechseln sich Fels, Meeres- und Flusslandschaften mit zuweilen üppigen Baumgruppen oder sich vereinzelnden Bäumen, Steinen, Wurzeln oder Geäst ab. Auch architektonische Details wie Brücken, Treppen und Ruinen sind in seinen Arbeiten zu finden, meist an einsamen, verlassenen und verwunschenen Orten und oft schon von Pflanzen überwuchert. Dabei zeigen seine Grafiken und Zeichnungen vor allem heimische Landschaften, wie beispielsweise Rügen oder die Sächsische Schweiz – Regionen, an denen  Caspar David Friedrich vor über 200 Jahren ebenfalls wanderte und zeichnete.

Walter Herzog ist ein renommierter Zeichner und Radierer. Seine als Ätzradierungen angelegten Blätter fußen auf äußerst dichten und detailreichen Zeichnungen, die in der graphischen Umsetzung gekonnt Räume frei lassen, in denen der Betrachter  seine eigenen Empfindungen einbringen kann. In ihrer Bildhaftigkeit zeigen die Grafiken, was sich hinter dem Offensichtlichen verbirgt  und so werden Herzogs Bilder zu Metaphern des Werdens und Vergehens.

Walter Herzog nahm schon früh an Zeichenkursen teil, doch entschied er sich 1957  für ein Architekturstudium an der TU Dresden. Viele Jahre war er in dieser Profession tätig. 1971 begann er mit seinen ersten Radierungen und seit 1980 ist er ausschließlich als freier Grafiker tätig. Walter Herzog kann auf ein umfangreiches Œuvre und auf eine beträchtliche Ausstellungstätigkeit zurückblicken; zahlreiche Arbeiten befinden sich im Besitz von Museen und öffentlichen Sammlungen. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin.

 

 

 

Walter Herzog Uttenwalder Grund, 78 x 57 cm, 1996, lavierte Federzeichnung

 

 

Vita/Ausbildung:

1936
geboren in Dresden

1945
Erlebnis der Zerstörung Dresdens

1950-1953
Maurerlehre und Gesellentätigkeit, Zeichenkurse bei Etha Richter

1953-1956
Fachschule für Bauwesen in Görlitz

1956-1957
Erste Reisen nach Frankreich und Italien

1957-1960
Architekturstudium an der Technischen Universität Dresden, Malerei und Grafik bei Georg Nerlich

1961
Architekt in Dresden

1963
Übersiedlung nach Berlin, Bauten im Berliner Stadtzentrum und in Berlin-Karlshorst

1965
Eheschließung mit der Architektin Christine Förster

1966
Geburt der Tochter Antonia

1967
Promotion

1969
Wiederaufnahme der künstlerischen Tätigkeit

1971
Erste Radierungen

1974
Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR, erste Einzelausstellung

1978
Studienreise nach Italien

1980
Beendigung der Arbeit als Architekt, seitdem freischaffender Grafiker und Zeichner

1984
Herausgabe des Gesamtverzeichnisses der grafischen Arbeiten 1971-1983

1995
Intensives Zeichnen nach Skulpturen, besonders der Antike und Renaissance

1998
Werkverzeichnis der Radierungen 1983-1997

seit 2003
Figürliche Darstellungen

seit 2006
Tierstudien

2008
Werkverzeichnis der Radierungen und Zeichnungen 2002-2008

2009
Verleihung des Kunstpreises der Stadt Wernigerode

2011
Retrospektive zum 75. Geburtstag im Panorama Museum Bad Frankenhausen

 

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1974: Winckelmann-Museum, Stendal
  • 1975: Galerie Arkade, Berlin
  • 1976: Kulturhistorisches Museum Magdeburg
  • 1981: Museum der bildenden Künste, Leipzig (Kabinettausstellung)
  • 1986: Galerie Unter den Linden, Berlin
  • 1987: Galerie Schmidt-Rottluff, Chemnitz
  • 1991: Leonhardi-Museum, Dresden
  • 1997: Schloß Branitz, Cottbus
  • 1999: Galerie art & form, Dresden
  • 2000: Museum der Stadt Güstrow
  • 2002: Kunstsammlung der Burg Beeskow
  • 2003: Kunsthalle im Schloss Isny
  • 2004: Orangerie im Barockgarten Großsedlitz, Heidenau
  • 2008: Festung Königstein
  • 2011: Panorama-Museum Bad Frankenhausen
  • 2014: Galerie Sophienholm, Kopenhagen
  • 2016: Berliner Graphikpresse

 

 

 

 

2024

 

 

2023

 

 

2022

 

 

2021

 

 

2020

 

 

2019

 

 

2018

 

 

2017

 

 

2016

 

 

2015

 

 

2014

 

 

2013

 

 

2012

 

 

2011