2016
ULRIKE MUNDT
Das große Klappern
8. Oktober – 18. Dezember 2016
Kuratorin: Susanne Burmester, Rügen
Porträt Ulrike Mundt
Foto: Franziska Pilz
Ulrike Mundt:
Den Schwerpunkt meiner künstlerischen Arbeit stellt die Schöpfung dreidimensionaler Objekte und Plastiken dar. Dazu verwende ich verschiedene Materialien, hauptsächlich geschliffenes, lackiertes Holz, gebrannten Ton und Gips sowie Metalle.
In vielen meiner Arbeiten wird der dreidimensionale Charakter der Objekte um die Dimensionen von Klang und kinetischer Bewegung erweitert.
Stilistisch verwende ich in den Arbeiten eine minimalistische, reduzierte Formensprache. Ihrer klaren äußeren Gestalt steht jedoch häufig ein störendes und humorvolles Innenleben entgegen, das sich durch einen eigentümlichen Klang oder die Kombination absurder Materialien/Dinge ausdrückt.
Su-Ran Sichling, Künstlerin und Journalistin:
Ulrike Mundt (*1976 in Wismar) studierte Bildhauerei in Dresden. Sie baut Installationen und kinetische Objekte, die teilweise Geräusche erzeugen. Ihre künstlerische Sprache formuliert individuelle, aber auch kollektive Erinnerungen und Codes als gegenständliche Erscheinungen. Gelegentlich greifen ihre Arbeiten Formen gesellschaftlich determinierter Macht und Dominanz humorvoll oder ironisch auf und treiben ein sarkastisches Spiel mit Symbolen der Macht, wie etwa Überwachungskameras.
Objekte in der Caspar-David-Friedrich-Galerie
Foto: CDFZ
Wimpel, 2015, Relief, 22 x 30 x 2 cm, MDF, Lack,
Foto: Michael Kretzschmar, VG Bild-Kunst 2016, courtesy of Susanne Burmester Galerie
Künstlerischer Werdegang
• 1976 in Wismar geboren
• 1997-2001 Studium der Kunst am CDFI in Greifswald
• 2001-2002 Studium der Freien Kunst an Kunsthochschule Arnhem und der Rijksakademie Amsterdam, NL
• 2003-2005 MFA in Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
• 2005-2007 Meisterschülerin bei Prof. Monika Brandmeier
• seit 2007 freischaffend in Dresden
Einzelausstellungen
2016 DADS Galerie, Liberec, CZ (kommend)
2016 Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft, Greifswald
2015 CALYPSO, Susanne Burmester Galerie, Putbus auf Rügen
2015 BILDERHÖRER, Kunstverein Schwerin, Schwerin
2014 KOORDINATE FIGUR, Ortenburg Bautzen, Bautzen (mit Katharina Seidlitz)
2013 THING-DING, Galerie Hellrot, Halle
2012 ULRIKE MUNDT, Susanne Burmester Galerie, Showroom-Berlin, Berlin (mit Jürgen Eisenacher)
2011 LIMBUS, Galerie Junge Kunst, Kunstverein Trier, Trier (mit Jachym Fleig)
2010 YES NO, Projektraum des Stadtgalerie Kiel, Kiel
2009 KLICK, Galerie Elly Brose-Eiermann, Berlin (mit Christoph Rodde)
2008 ÜBERWIEGEND RAUSCHEN, Stipendiatenausstellung zum Cross-over Stipendium der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, Galerie der HfBK-Dresden, Dresden [K]
2008 OBJEKTE UND MASCHINEN, Susanne Burmester Galerie, Bergen auf Rügen
2007 DRESDNER SCHULE SKULPTUR, Förderverein aktueller Kunst, Münster (mit Daniel Rode)
2007 GOLDEN, Galerie Mandy, Leipzig
2005 Pförtnerhaus Dresden, Dresden [K]
Ausstellungsbeteiligungen
2016 BAUEN UND ARBEITEN, Kunstraum Geh8, Dresden
2016 NORDHANG SÜDLAGE, Haus am Hang, Dresden
2016 ELBE, Kunstverein Meißen [K]
2016 ANONYME ZEICHNER, Kunstverein Rüsselsheim, Rüsselsheim
2015 DAS ANDERE AUGE, Oktogon der HfBK-Dresden, Dresden
2015 SHINING #4, Projektraum Gerichtshöfe Berlin, Berlin
2015 ANONYME ZEICHNER, Kunstverein Tiergarten Berlin, Kunstraum ArteQ13, Rom, IT, Galerie Geyso20, Braunschweig
2015 CIRCUS CIRCUS, Susanne Burmester Galerie, Putbus auf Rügen
2014 WIN/WIN Ankäufe der KdFS 2014, Halle 14, Leipziger Baumwollspinnerei, Leipzig
2014 BLICKWECHSEL AHRENSHOOP: GESTERN UND HEUTE. Die Sammlung im Dialog mit zeitgenössischer Kunst, Kunstmuseum Ahrenshoop, Ahrenshoop [K]
2014 SHINING #3, Galerie Frappant, Hamburg
2014 ARTMAPP, Galerie Wolkenbank, Rostock [K]
2013 INSIDE OUTSIDE Neues Kunsthaus Ahrenshoop, Ahrenshoop [K]
2013 SHINING #2, E-Werk Freiburg, Freiburg im Brsg.
2013 PLURALPROJEKT, Atelierhof-Kreuzberg, Berlin [K]
2013 MYSTIQUE, Kunstraum Hellrot zu Gast beim Mystique-Festival, Magdeburg
2012 ARCHER, Galerie Wolkenbank, Rostock
2012 VÄLJAS ON ÜSNA VASTIK (YOURS IS VERY UNCOSY, INDEED), Galerie vaal, Tallinn, EST
2012 SHINING #1, Westwerk Leipzig, Leipzig [K]
2011 SAULGRUB II, Karlin Studios, Prag, CZ
2011 SAULGRUB I, Galerie Meetfactory, Prag, CZ
2011 THE DARKEST CORNERS OF THE WHITEST CUBE, Kunsthaus Dresden
2010 WHAT MATTERS, Susanne Burmester Galerie, Bergen auf Rügen
2010 JEDER TAG IST EINE REISE, Künstlerhaus Schloss Plüschow, Plüschow [K]
2010 BY GROUPING INTO ITEMS WE REMEMBER BETTER, Galerie dieschönestadt, Halle
2009 SORRY SICK AND SAD, Susanne Burmester Galerie, Bergen auf Rügen, Rügen
2008 EX, Modul- Kunstraum, Dresden
2008 TABULA DOES THE HULA FROM HAWAI, Projektraum Grassereins, München
2007 MODUL NORDOST, Galerie Hartwich Rügen
2007 SALO(O)N, Susanne Burmester Galerie, Bergen auf Rügen
2007 15 MEISTERSCHÜLER, Oktogon, Dresden
2006 ON PAPER, Galerie Rahuset Kopenhagen, DK
2006 BRAND KLASSE MEIER, Künstlerhaus Dortmund, Dortmund [K]
2006 VON DER ABWESENHEIT DES LAGERS Kunsthaus Dresden, Städtische Galerie für Gegenwartskunst [K]
2005 JUNGE KUNST, Projektraum Ressource Görlitz
2005 INSIDE-OUTSIDE, Künstlerhaus Schloss Plüschow, Plüschow [K]
2004 TEKENINGS, Van Abbe Museum Eindhoven, Eindhoven, NL
2004 AHJO Galerie für zeitgenössische Kunst Joensuu, FIN [K]
2003 Villa Baedeker Leipzig
Stipendien
• 2007 Residenz am Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop
• 2006-2008 Cross-over Stipendium für Meisterschüler der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank
• 2006-2007 Meisterschülerstipendium der Heinrich-Böll-Stiftung der BRD
• 2004 Reisestipendium Schloss Plüschow nach Finnland
Werke in öffentlichen Sammlungen
• Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Sammlung der Deutschen Bundesbank, Privatsammlungen
Kontakt
Atelier: Jagdweg 1-3, 01159 Dresden
Vertreten durch
Susanne Burmester Galerie, Rügen
Caspar-David-Friedrich-Preis 2016
Oliver Petschauer
STATT LAND FLUSS
2. Juli –2. Oktober 2016
Oliver Petschauer konnte die Jury mit seinen Fotografien und Fotoobjekten überzeugen. In einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem modernen Verständnis von urbaner Natur und deren Darstellungen zeigt er eine veränderte Sicht, in welcher sich das Bekannte als unbekannt entpuppt und eine Entfremdung des Menschen von der Natur beleuchtet wird. In seinen Arbeiten hinterfragt er ironisch die moderne, überwiegend vom Stadtleben und von Wissenschaft geprägte Interpretation der romantischen Idee der Rückkehr zu Natur.
o.T. (Hiddensee) 2015, aus der Serie „Statt Land Fluss“
© Oliver Petschauer
o.T. (Leipzig) 2014, aus der Serie „Perspicere“
© Oliver Petschauer
o.T. (Hamburg) 2015, aus der Serie „Statt Land Fluss“
© Oliver Petschauer
CV
1988 * Leipzig
seit 2014
Studentische Hilfskraft im Fachbereich Keramik
Lehrstuhl Bildende Kunst/ Malerei, Zeichnung und interdisziplinäre Strategien
Caspar-David-Friedrich-Institut, Greifswald
2014
Teilnehmer Internationale Sommerakademie, FH Wismar
2013
Erasmus-Studium - arts plastiques Université de Picardie Jules Verne, Amiens (FR)
seit 2010
Studium Lehramt Kunst und Gestaltung, Geschichte Universität Greifswald
2007 – 2010 Kaufmännische Ausbildung im Kunstgroßhandel (Leipzig / Berlin)
2007 Abitur (Leipzig)
Auszeichnung / Stipendien
2016
Aufenthaltsstipendium Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop
2015
Insomnale-Preis Caspar-David-Friedrich-Institut, Greifswald
seit 2012
Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Bonn
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
2015
Caspars Grafik, Orangerie, Putbus
Insomnale 2015, Caspar-David-Friedrich-Institut, Greifswald
Mélanco'llage, Umweltfotofestival „Horizonte Zingst“
Werkausstellung, Kulturmensa, Universität Greifswald
2014
Alltäglich(t), Umweltfotofestival „Horizonte Zingst“
Die Peripherie der Idylle, Fachhochschule Wismar
Insomnale 2014, Caspar-David-Friedrich-Institut, Greifswald
ONE, TWO and THREE = Me, Caspar-David-Friedrich-Institut, Greifswald
2012
Die Farbe Schwarz, Caspar-David-Friedrich-Institut, Greifswald
Die Form der Worte, Caspar-David-Friedrich-Institut, Greifswald
Caspar-David-Friedrich-Preisträger 2005
David Buob
Wo die Melancholie zu Hause ist
9. April –26. Juni 2016
David Buob gewann 2005 den Caspar-David-Friedrich-Preis und kehrt nun mit aktuellen Arbeiten nach Greifswald zurück. In seiner neuen Ausstellung in der Caspar-David-Friedrich-Galerie zeigt er seine Videos, Animationen und dazugehörige Zeichnungen.
Der Künstler beschäftigt sich bereits seit langem mit dem Medium Kurzfilm. In den letzten Jahren konzentriert er sich dabei zunehmend auf Animationsfilme, wobei er dort verstärkt mit Aquarellen arbeitet. Buob testet die verschiedensten Möglichkeiten der technischen Umsetzung bewegter Bilder aus, u. a. durch Bild- und Tonmanipulationen und ein kreatives Spiel von Form und Farbe. Seine Arbeiten werden auf Filmfesten in Deutschland und weltweit gezeigt und geachtet.
Resonanz & Refugium
Romantik in der Grafik der DDR
15. Januar –2. April 2016
Wolfgang Biedermann, Hommage à CDF, 1976, Materialdruck mit farbiger Kaltnadelradierung
Staatliches Museum Schwerin
Die Kunst in der DDR bezog sich in prononcierter Weise auf die romantische Kunstbewegung. Dies geschah einerseits dadurch, dass die „Romantik“ als vitales Gegenmodell zum klassizistisch aufgewerteten Kanon des „Sozialistischen Realismus“ in Stellung gebracht wurde. Andererseits wurden die Romantiker als Projektionsfiguren für die Etablierung einer abweichenden Künstlerrolle im Staatssozialismus genutzt. Die Dimension der Romantikrezeption überrascht daneben durch eine Vielzahl motivischer Zitate sowie durch die herausgestellte Nähe zu historischen Leitfiguren wie zu Theoremen romantischer Kunstphilosophie.
Stefan Plenkers, Das große Weinglas, 1986, Mehrfarbige Offsetlithografie
Staatliches Museum Schwerin
Die Ausstellung „Resonanz & Refugium“ stellt in exemplarischer Weise ausgewählte grafische Werke in diesen Kontext einer Romantikrezeption in der DDR. Mit zirka 38 Arbeiten auf Papier, Leihgaben vor allem aus der Kunstsammlung Gera und dem Staatlichen Museum Schwerin, wird die Vergegenwärtigung romantischer Ideen in der DDR nachvollziehbar. Vertreten sind 31 KünstlerInnen aus allen ostdeutschen Kunstzentren, darunter u.a. Hubertus Giebe, Wolfgang Mattheuer, Michael Morgner, Philip Oeser, Uwe Pfeifer und Nuria Quevedo. Die Kabinettausstellung im Caspar David Friedrich-Zentrum wurde ermöglicht durch eine Kooperation mit dem Dresdner Institut für Kulturstudien. Ihre Eröffnung findet anlässlich der Tagung „Land der Grafik. Konjunktur eines Medium in der DDR“ im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald (14.-16.1.2016) statt. Zusammen mit der Schweriner Retrospektive „Außer Kontrolle! Farbige Grafik und Mail art in der DDR“ setzt sie den Beginn des überregionalen Verbundprojektes „Land der Grafik“ (2015-2017), das gemeinsam vom Dresdner Institut für Kulturstudien und dem Staatlichen Museum Schwerin initiiert wurde.
Reinhard Zabka, Hinterhof, Metzer-Str. 25, 1978/80, Farbsiebdruck
Staatliches Museum Schwerin
Die Ausstellung zeigt, dass es vor allem die populäre Druckgrafik war, die jene Romantikrezeption in der DDR öffentlich etablierte. Sie erreichte selbst kunstferne Schichten und konnte in den Galerien des 1974 gegründeten Staatlichen Kunsthandels in hohen Auflagen vertrieben werden. Die Qualität und Reflexionstiefe war dabei höchst unterschiedlich. Attitüden finden sich neben existentiellen Selbstbefragungen. Ironie und tiefere Bedeutung versuchen den Ausbruch aus dem normativen Deutungskanon einer verriegelten Lebenswirklichkeit. Die Darstellung von naturnahen Fluchträumen wechselt mit der Ästhetisierung morbider Stadturbanität etwa im künstlerischen Fokus der verkommenden Gründerzeitviertel in Leipzig-Connewitz, Dresden-Neustadt oder Berlin-Prenzlauer Berg. Die Registratur des Scheiterns einer verratenen Utopie gerät zum bevorzugten Thema jüngerer Künstler in den 1980er Jahren.
In dieser grafischen Anamnese einer Gesellschaft wehte der romantische Geist vorzugsweise in der Behauptung einer Transzendenz, egal ob diese spirituelle, politische oder soziale Bezüge aufwies. Das Gegenkonzept war Aktion, Gemeinschaft und der Rückgriff auf die bereits in der Romantik ausgeübte gattungsübergreifende Kunstproduktion. Diese äußerte sich in experimentellen Strategien, die auf offene Formen, auf Überschreitung der traditionellen Kunstgattungen und auf eine starke Rückkopplung von Kunst und Lebenspraxis orientiert waren. Jenes ‚cross over’ verschiedener Kunstgattungen, Kunststile und Kunsthaltungen erwies sich an die wirkungsästhetischen Prämissen gekoppelt, weil das Zusammenspiel auch den künstlerischen Resonanzraum vergrößern half. Auf Grundlage dieser Verabredung gestalteten etwa Grafiker gemeinsam mit Dichtern, Malern und Fotografen originalgrafische Untergrundzeitschriften und Künstlerbücher.
Kuratierung: Dr. Paul Kaiser (Dresden)
Ein Kooperationsprojekt zwischen der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft und dem Dresdner Institut für Kulturstudien mit Unterstützung durch die Kunstsammlung Gera und das Staatliche Museum Schwerin.