Aktuelle Ausstellung

Andreas Walther: Yun Shou II - Atmosphäre und Resonanz

25. Januar 2025 - 12. April 2025
 
Der Künstler Andreas Walther präsentiert eine facettenreiche Auswahl seines künstlerischen Schaffens. Neben fotografisch basierten Arbeiten und Ausschnitten aus einer Porträtreihe werden verschiedene Objekte aus Stein, Holz, Bronzeguss, 3D-Drucke sowie Tuschezeichnungen zu sehen sein, die Einblicke in die Vielschichtigkeit seiner künstlerischen Arbeit geben. Thematische Klammerung erhält die Ausstellung durch die Begriffe Atmosphäre und Resonanz, die in Walthers Werken auf eindrucksvolle Weise miteinander in Dialog treten. 

 

Weitere Informationen zum Künstler sowie einen Eindruck in sein künstlerisches Schaffen finden Sie auf seiner Webseite: www.andreaswalther.de sowie auf Instagram: @andreaswalther_huaanrui.

  

Dauer der Ausstellung: 25.01.2025 – 12.04.2025

Öffnungszeiten: Dienstag – Samstag, 11-17 Uhr

Eintrittspreise: 8,00 Euro regulär; 5,00 Euro ermäßigt, Kinder bis 12 Jahre und Mitglieder der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft e. V. frei.

Führungen durch die Ausstellung (CDFZ_kontemporär): jeweils mittwochs, 16 – 17 Uhr

 

Weitere Informationen zu Ihrem Besuch finden Sie hier

 

Finissage & Künstlergespräch: Andreas Walther: Yun Shou II - Atmosphäre und Resonanz

12. April 2025 | 14 Uhr | Galerie des CDF-Zentrums

 
Andreas Walther hört hin und wieder von Besucher*innen seiner Ausstellungen, dass sie eine Nähe zu Arbeiten von Caspar David Friedrich empfinden. Während sich solche Parallelen offenbar ausmachen lassen, war es jedoch eher das Buch 'Daoistisches Denken in der Deutschen Romantik' des Sinologen Günther Debon, das die Arbeit von Walther und das Caspar-David-Friedrich-Zentrum zusammenbrachte. Zum Abschluss seiner Ausstellung "Yun Shou II - Atmosphäre und Resonanz" werden Markus Lepper (Kunstvermittler und Kurator, Gießen) und Andreas Walther jenen Parallelen zu Friedrich ebenso wie Walthers Bezügen in die daoistische Kultur und Philosophie und deren praktische und bisweilen bildnerische Übungswege nachgehen.
 
Andreas Walther arbeitet wie vor ihm schon Caspar David Friedrich mit einer Ästhetik der Reduktion und Konzentration, welche die Betrachterinnen einlädt, sich in die Atmosphäre des Bildraumes zu versenken. In Friedrichs Landschaftsbildern sind es oft neblige Übergänge zwischen Himmel und Erde, zwischen Licht und Dunkel, die eine meditative Stimmung erzeugen – ähnlich wie in Walthers Fotografien, welche das Spiel zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Schärfe und Unschärfe aufgreifen. Auch die bewusste Leere ist beiden Künstlern ein gemeinsames Ausdrucksmittel: Während Friedrich durch seine Rückenfiguren und die offene Weite der Kompositionen eine Resonanzfläche für die Betrachtenden eröffnet, arbeitet Walther mit eher dunklen Räumen, atmosphärischen Verdichtungen und bewusst gesetzten Leerstellen, die das Sehen selbst herausfordern.
 
Friedrichs Naturdarstellungen sind keine bloßen Landschaftsporträts, sondern innere Bilder eines metaphysischen Raumes, der zur Reflexion einlädt. In Walthers Arbeiten ist es weniger die metaphysische Sehnsucht als vielmehr das daoistische Prinzip der Atmenden Resonanz (氣韻生動), das sich in der Wechselwirkung zwischen Wahrnehmung, Erinnerung und künstlerischer Transformation manifestiert. In beiden Fällen entsteht eine stille, aber kraftvolle Bildwelt, die nicht nur betrachtet, sondern erfahren werden will.
 
Markus Lepper (*1970) studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Kunstpädagogik in Gießen und Berlin und war von 1999 bis 2008 als Kunstvermittler am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main und in der Schirn Kunsthalle (ebenfalls dort) tätig. Parallel dazu lehrte er als Dozent an der Justus-Liebig Universität Gießen. Ab 2005 übernahm Lepper bis 2017 die künstlerische Leitung des Neuen Kunstvereins Gießen. Seit 2010 wirkt er als Studienrat für die Fächer Kunst, Ethik und Philosophie am Landgraf‐Ludwigs‐Gymnasium in Gießen, seit 2018 ist er zudem als freier Kurator tätig.

CV - Andreas Walther 

Andreas Walther, *1971, lebt und arbeitet seit 1998 zwischen Deutschland und Ostasien. Parallel zu Studien der Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln (1998-2003) begann er, an künstlerischen Fragen im interkulturellen Dialog zu arbeiten, Zusammenhängen zwischen Medientheorie, Phänomenologie und daoistischer Ästhetik mit Referenzen in Shanshui-Malerei, Kalligrafie, Philosophie u.A. nachzugehen. Dabei ist es ein Spiel zwischen Empfinden und Reflektieren, das seine Arbeit in verschiedenen Medien inspiriert. Ausgehend von dieser künstlerischen Arbeit realisiert Andreas Walther gelegentlich kuratorische Projekte und engagiert sich mit Vorträgen, Workshops und Lehraufträgen an Hochschulen und Universitäten in Deutschland und Taiwan.

Text und CV: © Andreas Walther 2025

 

Einzelausstellung (Auswahl) 

2024 Horizontals, Verticals & Others, Per van der Horst Gallery Taipei
2022 Breezes, In & Out, Per van der Horst Gallery Taipei
2021

Collecting Corona, Oberhessisches Museum Gießen

2018

Vom hier und dort sein, Museum of Contemporary Arts Taipei

On Atmosphere #2, Taipei 101 und Deutsches Konsulat Taipeh

2015 Diptychen, Triptychen und andere, Galerie Susanne Albrecht, Berlin
2012 Moltkerei Werkstatt, Köln
2008 Huafan University, Taipei, Taiwan
2007 Vom hier und da sein, Neuer Kunstverein Gießen
2006 Goethe Institut Bangalore
 

Doppelausstellungen (Auswahl) 

2025

Andreas Walther, Lin Jun-chen, Forum für Fotografie, Köln (in Vorbereitung)

Spirit Resonance, mit Jiang Sanshi, Yiyun Art, Taipeh, Taiwan

2023

Andreas Walther, Thomas Vinson, Raum für Kunst und Natur Bonn

2021

A Double of Nature, Mitsuiro Galerie Tainan, Taiwan

2020

Ortlose Stille, mit Bernard Descamps, Situation Kunst / Museum unter Tage, Bochum

2019 Von Resonanz und Atem, mit Jiang Sanshi, Städtischer Kunstraum Gießen (KiZ)
2016 Ways of Nature in Art, mit Jiang Sanshi, Kunsthalle Lugang, Taiwan
 

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2025
Kunstverein Marburg (in Vorbereitung)
2024
Art Taipei mit Yiyun Art Gallery, Taipeh, Taiwan
2023

Leere / Fülle, CIRCUS EINS, Kunstverein Rügen, Putbus

2020

Mit Beethoven unter einem D-A-CH, Künstlerforum Bonn

2019

Stand März 2019, Städtischer Kunstraum Gießen (KiZ)

2018

Wandlungen, Haus der Familie Wipperführt

2017

Natur(en), Neuer Kunstverein Gießen

 

Stipendien, Förderungen, Wettbewerbe, Residencies (Auswahl)

2024
Moonlight Inn, Dulan, Donghe, Taiwan, Artist-in-Residence
2021

und 2022: Insel Hombroich, Artist-in-Residence im Gäste-Atelier auf der Raketenstation

2020

Hessische Kulturstiftung, Abeitsstipendium; Kunststiftung NRW, Arbeitsstipendium

Kunst am Bau-Projekt, Fraunhofer Institut Gießen

2018

Goethe Institut Taipei u. Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Katalogförderung

 

Vorträge, Präsentationen, Workshops (Auswahl)

2024
Huafan University Taipei City Campus, Taiwan
2022

Dialogue between the Contemporary and Antiquity – Perspectives within Arts and Daoism,
National Zhonghsing University, Taizhong, Taiwan

Daoistische Ästhetik und Fotografie, FU Berlin, Philosophische Fakultät Prof. H. Feger / Dr.
Fabian Heubel, Seminar ‚Ästhetik im Laozi’

2021

A Double of Nature, Institut für Kunstgeschichte, National Taipei Shifan University, Taiwan

2020 Flanieren - Gehen - Wandern im Seminar von Dr. R. Buschmann, Uni Witten/Herdecke

 

Lehraufträge (Auswahl)

2023

Media Art Department, School of Film and New Media, National Taipei University of the Arts

2020

Institut für Kunspädagogik, Justus-Liebig-Universität Gießen

2017

Nat’l Taipei University of Education, Dept. for Critical and Curatorial Studies of Contemporary Art

2016

National Taipei University of Education, Department of Arts and Design